Moby Dick

Moby Dick
Graphic Novel

Montag, 26. Januar 2015

Ein Anfang ist ein Anfang Moby Dick



Einblicke in den kreativen Entstehungsprozess einer Graphic Novel. Vom Gedanken zum Text über Skizze zum Bild


Gedanken eine Graphic Novel entstehen zu lassen, liegt einige Monate zurück. Moby Dick zu lesen kam mir nie in den Sinn, aber dann las ich Kurzgeschichten von Herman Melville. Erstaunlicher Weise machten sie mich Neugierig, waren amüsant und aus heutiger Sicht sehr modern geschrieben. Also ein Anreiz sich an Moby Dick zu wagen. Gut, sagte ich mir, wenn schon denn schon, lese ich die Übersetzungen von Friedhelm Rathjen und Matthias Jendis, Kapitel für Kapitel. Gekommen bin ich bei Rathjen bis zum Kapitel XVI. Jendis hinkt hinterher Kapitel 8.                                Januar 2015


 


Eine Adaption kann niemals mit dem Original konkurrieren. Jedes Kapitel für sich ist ein Genuss zu lesen. Eine Graphic Novel ist eine individuelle Wahrnehmung der Geschichte, kurz und knapp spiegelt sie meine Interpretation wieder. Comics und Filme über Moby Dick gibt es einige, also warum es nochmals versuchen. Meine Idee verbindet Textseite mit nur einer gegenüber liegenden Bildseite, was eher einem Bilderbuch entspricht als Comicseiten mit mehreren Panels. Einen Comic lesen ähnelt einem Film, die Bilderfolgen erzählen die Geschichte und im Kopf entsteht der eigene Film. Meine Idee (sie kann sich im weiteren Entstehungsprozess ändern) basiert darauf, dass sich das Kopfkino durch Text und abstrakte Bildfolgen entwickeln. Allerdings schleichen sich mehr und mehr reale Bilder ein. Die handelnden Personen, die Protagonisten wollen Gesicht zeigen. Anregung zur Abstraktion gibt mir William Turner und seine grandiosen Bildern vom Meer, von Schiffen, von Reisen und Ereignissen. Ich kann mich gar nicht satt sehen, so faszinieren sie mich und die Sehnsucht sie in der Tate Gallery im Original zu sehen wird stärker. Doch zunächst, oh Graus, muss der InnereSchweinehund überwunden werden, dieser faule, träge Genosse, blockiert mich wo er kann. Eine List, so dachte ich, wäre wenn ich sehr teure Softpastele kaufe. Da wird das Gewissen, sie auch anzuwenden, dem InnerenSchweinehund Paroli bieten. Ein Kampf, der gewonnen werden will. Nächster Clou, ein kleines Skizzenbuch (ich habe sagenhaft viele, jungfräulich ruhen sie zusammen in den Schubladen oder Kisten) ermöglicht ein sehr schnelles abstraktes Arbeiten. Ehe der InnereSchweinehund aus seiner Trägheit erwacht, bin ich schon mit der Seite fertig. Doch zuvor gehört die Aufmerksamkeit dem Inhalt der Texte. Sonderbarerweise werde ich dabei nicht so gestört, denn Schreiben kann ich auch im Liegen auf der Couch und das liebt mein InnererSchweinehund.


 


Moby Dick von Herman Melville Adaption Barbara Dohrn



 
1. Skizzenbuch Papier braun 35 x 23 cm Softpastel, Seite 1-10 ( Januar - Februar 2015 )




 Seite 1



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen