Moby Dick

Moby Dick
Graphic Novel

Donnerstag, 26. Februar 2015

#Moby Dick Seite 9 & 10

Seite 9



Queequegs Anwesenheit löste einen kleinen Skandal auf der Pequod aus. Unchristlichen Kannibalen ist der Zutritt auf der Pequod verboten, entschieden die Schiffseigner. Es sei denn, sie hatten die christlichen Werte mit der Taufe erfahren und belegten es mit den dazu gehörigen Papieren. Als erfahrener Harpunier zeigte Queequeg die richtigen Papiere vor, nahm seine Harpune und schleuderte sie mit solcher Kraft und Genauigkeit auf ein Ziel, dass die Eigner in Erstaunen versetzte, so dass sie alle moralischen Bedenken über Bord warfen und Queequeg zu einer sehr, sehr guten Lay unter Vertrag nahmen.








Seite 10



Kein Käpt'n Ahab weit und breit. Was für ein Mensch ist dieser Mann mit uneingeschränkter Gewalt über Schiff und Mannschaft. Ein Käpt'n der über Leben und Tod an Bord herrscht, wo jeder Widerspruch seitens der Mannschaft als Meuterei am Galgen endet. Es hieß, Käpt'n Ahab befindet sich in seiner Kabine auf dem Weg der Besserung. Allein die Schiffseigner Käpt'n Bildad und Käpt'n Peleg überwachten das Beladen und Verstauen all der Dinge, die auf einer dreijährigen Haushaltsführung auf den weiten Weltmeeren unentbehrlich sind, schließlich gibt es unterwegs nur sehr wenige um nicht zu sagen keine Möglichkeiten Ersatz zu besorgen.
Endlich, nach Tagen des Wartens, ist es soweit, wir lichteten die Anker. Draußen vor der Küste gehen die Lotsen, die Schiffseigner, von Bord auf die seitwärts liegende Schaluppe.


Die Peqoud nimmt Fahrt auf gen Atlantik.











Dienstag, 10. Februar 2015

#Moby Dick Seite 7 & 8

Seite 7

Nenn mich Queequeg, sagte der Fremde am nächsten Morgen. Wir sind Freunde und Freunde teilen Hab und Gut. Was meinte Queequeg damit, dachte ich, da lagen schon die Hälfte seiner Münzen in meiner Hand. Es käme einer Beleidigung gleich, warnte eine innere Stimme, so ein Angebot abzulehnen und so verschwanden die Münzen wie von selbst in der Jackentasche, wo sie meine wenigen mehrten. Freundschaft bedeutet Queequeg seelenverwandt zu sein, über alles Weitere entscheidet sein kleiner schwarzer Gott Yojo. Zu meinem Erstaunen bestimmte Yojo, dass wir gemeinsam auf Walfang gehen, auf einem Schiff, das ich, Ishmael auszuwählen habe. Wie kann ich, der zwar mit der Handelsmarine zur See gefahren war, aber vom Walfang nicht die blasseste Ahnung hat, das geeignete Schiff finden.






Seite 8

Im Hafen von Nantucket ankern drei Walfänger am Pier, aber welches Schiff wird es sein? Die Pequod, ein wunderliches Gefährt, eher einer asiatischen Dschunke ähnelnd, dessen Fahrten über die Weltmeere tiefe Spuren ins Schiff gebrannt haben., zieht mich magisch an. Ein Schiff voller Geheimnisse, die nach Abenteuer versprechen.
An Bord begutachteten mich die Schiffseigner ausgiebig und dann darf ich zu einem winzigen Anteil der Lay den Vertrag Vertrag unterschreiben. Egal, ich bin am Ziel, Queequeg sollte sich später vorstellen. Die Eigner, selbst Kapitäne aber keiner der Käpt'n der Pequod. Ungewöhnlich um nicht zu sagen sehr merkwürdig, wo war der Schiffkapitän? Käpt'n Ahab befand sich nicht an Bord, hieß es, er pflegt sein Holzbein. Der unsichtbare Käpt'n Ahab verweigert jede Deutung seines Charakter, so dass ich zwischen Zuneigung und Mitgefühl hin und her schwanke. Die Aussage Käpt'n Ahab sei kein besonders gottesfürchtiger Mann sondern eher ein fluchender, guter Mann irritierte mein Bild vom Käpt'n.







Gedanken: Bis zu den Kapiteln 16 legt Melville keinen großen Wert darauf die Charaktere zu beschreiben. Ishmael hat eher etwas von einem auktorialen Erzählers, der von außen die Geschichte erzählt, obwohl Ishmael mitten im Geschehen agiert. Für mich besteht Ishmael nur aus einem gesichtslosen Namen, ebenso wird Queequeg zwar beschrieben wird, aber woher kommt er? Seine quadratischen Tätowierungen passen weder nach Polynesien noch zu den Maoris, geschweige denn Nordamerikanische Indianer, eher finde ich geometrische Tätowierungen bei Südamerikanern. Die Beschreibung Queequeg verschafft mir kein Bild von der Person, aber wie soll ich den beiden Protagonisten ein Gesicht geben. Die Comiczeichner machten sich es einfacher, Queequeg Zeichnungen umgehen jeglicher geometrischen Quadraten und Ishmael verkörpert irgendeinen amerikanischen jungen Mann. Gut, sagte ich zu mir, für Ishmael nehme ich das Portrait des jungen Turner und bei Queequeg strengte ich meine verkrampfte Fantasie an und verpasste ihm Melvilles schwarze Quadrate.
Moby Dicks Faszination liegt in der Beschreibung der Szenen, die Melville sehr lebendig beschreibt, er streift dabei Themen, die an Aktualität über die Zeit gegenwärtig geblieben sind.

Freitag, 6. Februar 2015

#Moby Dick Seite 5 & 6

Seite 5

Dem Himmel sei Dank für die Güte des Wirtes vom Wal Inn aus New Bedford, der mir freundlich anbot die Nacht in einem Bett mit einem Fremden zu teilen. Eine Lösung aus der Not geboren, hieß es doch entweder draußen in der Kälte zu übernachten oder auf der Holzbank in der Gaststube. Mein Bettgenosse kam spät in der Nacht ahnungslos zurück wo er Schrumpfköpfe unter die Leute bringen wollte. Ein Zusammenstoß war unvermeidlich, zum Glück verlief er nur kurz aber dafür heftig, dank des Wirtes, der hinzu kam und die Sache bestimmend klärte.






Gedanken: Ich sehe Melville am Tisch sitzen und die Bettszene in Gedanken durchspielen. Gibt er in der Fantasie einer homoerotischen Neigung nach, wie ein Biograf geschrieben hat. Meiner Meinung nach hatte Melville ein großes Vergnügen Szenen vor seinem geistigen Auge entstehen zu lassen die außerhalb der Norm liegen. Monatelang auf einem Schiff zu verbringen bedeutet auch der eintönigen Freizeit etwas entgegenzusetzen, vielleicht mit Geschichten erfinden, Szenen in der Fantasie durchzuspielen, Video gab es damals ja noch nicht. Schon beim Lesen seiner Kurzgeschichten,  sah ich plötzlich den Autor vor meinem geistigen Auge, sah ihn wie ein großes Kind, das großen Spaß hatte, die Szenen zu entwickeln, immer hart am naiven Kitsch vorbei.




Seite 6



Da stand er im Schein einer Kerze, ein Hüne von Mann, von Kopf bis Fuß tätowiert mit geometrischen Formen. Die Harpune schien er niemals aus der Hand zu legen, am Gürtel hing ein letzter Schrumpfkopf. Alles an ihm war furchteinflößend, bedrohlich, aber wie schon gesagt, aus der Not geboren näherte ich mich diesem Wilden an. Erstaunlicherweise verlief unser Gespräch über den Walfang sehr freundschaftlich. Als wir die Pfeife gemeinsam rauchten war der Bann war endgültig gebrochen. Der Schlaf deckte jeden Zweifel zu, wohlgemerkt, wir teilten das Bett nicht die Körper.








Donnerstag, 29. Januar 2015

#Moby Dick, 2. Umsetzung Seite 1 & 2



Moby Dick von Herman Melville Adaption Barbara Dohrn



2. Pastelpapierblock, braun 30 x 40 cm, Softpastel


Seite 1

Wenn der Trübsal gleich einem tristen, nebligen November die Seele umklammert, sucht die Lust in der Wut einen Ausweg aus der Gefangenschaft. Die Wut glaubt in der Jagd nach dem Wal auf dem unberechenbaren Meer ein Ventil gefunden zu haben, um den nach harter Arbeit lechzenden Körper Genugtuung zu verschaffen.



Gedanken: Hm, der Text ist geblieben, aber das größere Bild ist etwas anders ausgefallen, aber ist es deshalb besser? Ich bin unsicher, lasse es erst Mal so stehen. Die Textaussage in ein abstraktes Bild umsetzen ist ein subjektiver Prozess, abhängig von der Tagesverfassung, der Konzentration bei Umsetzung vom Text zum Bild, d.h. dies gilt natürlich auch für den Leser und Betrachter. Ich lass es so stehen und gehe zum nächsten über.


Seite 2

Die Reisetasche - vollgepackt mit Hemden - unterm Arm geklemmt, die Hände, in den Jackentaschen vor der Kälte geschützt, halten die letzten Geldstücke. Allein die Füße tragen die Hoffnung nach New Bedford, wo, von Zeit zu Zeit, ein Postboot zur Insel Nantucket übersetzt. Dort warten Schiffe auf Mannschaften um erneut der Gier nach dem einträglichen Geschäft des Walfanges nachzugehen. Die Zeit der Untätigkeit wird der Wind hinwegfegen und die Wellen verschaffen dem Körper an Bord den ersehnten Rhythmus, der jeglicher Übelkeit trotzt




Der Text hat sich verändert, gegen meiner sonstigen Gepflogenheit einen Text zu kürzen, habe ich ihm mehr Raum, mehr Inhalt gegeben. Vielleicht verändere ich den Wortlaut hie und da, keine Ahnung, lasse ihn ruhen und werde dann entscheiden.

Mittwoch, 28. Januar 2015

#Moby Dick Skizzenbuch Seite 1 - 10

Seite 1 ( 35 x 23 cm ) Skizzenbuch, braunes Papier


Seite 2
Schon die 2. Seite und dieses klein klein geht mir auf die Nerven. Der Gedanke nun die Bilder größer zu gestalten scheint verführerisch, aber dann verschwindet das Skizzenbuch in der Schublade. Nein,
eine andere Möglichkeit wäre es parallel zu arbeiten und die Posts jeweils um die Neuzugänge zu erweitern. Auf der Couch zu liegen soll sehrrrr ungesund sein, Herzverfettung und Muskelschwund will ich nicht hinnehmen. Die Vernuft hat ein Auge auf InnererSchweinehund geworfen, da kuscht er der Feigling, verkriecht sich im Nirwana der Gehirnwindungen, gut so. Ich bin      FREI




Seite 3



Die 3. Seite ist schnell abgeharkt, zu schnell, die Bilder unbefriedigend, aber der Text in seiner vorläufigen Form liegt bis Seite 4 vor. Die 4. Seite illustrieren und dann die Bilder der vier Seiten auf braunen DinA3 Papier neu gestalten. Die Softpastele in den Näpfchen haben nicht die Lebendigkeit auf dem Papier wie Stifte. Vielleicht wird es auf den größeren Papier besser. Die Wischtechnik verlangt eine andere Herangehensweise. Ach Turner ich entferne mich von dir. Nein, ich will nicht, also arbeiten, arbeiten, arbeiten. Hallo Seite 4 Ishmael bekommt ein Gesicht.

Seite 4


Die nächsten fünf Seiten Vorarbeit Text steht, Bilder folgen. Anschließend die Überarbeitung in DinA3

Seite 5


Husch, Husch, ach, dieses klein klein allein nur flüchtige Bilder,  Husch, husch, ohne eine Idee entstehen spontane kleine Bilder. Immerhin, es geht voran

Seite 6


Seite 7


Seite 8


Seite 9



Seite 10











Montag, 26. Januar 2015

Ein Anfang ist ein Anfang Moby Dick



Einblicke in den kreativen Entstehungsprozess einer Graphic Novel. Vom Gedanken zum Text über Skizze zum Bild


Gedanken eine Graphic Novel entstehen zu lassen, liegt einige Monate zurück. Moby Dick zu lesen kam mir nie in den Sinn, aber dann las ich Kurzgeschichten von Herman Melville. Erstaunlicher Weise machten sie mich Neugierig, waren amüsant und aus heutiger Sicht sehr modern geschrieben. Also ein Anreiz sich an Moby Dick zu wagen. Gut, sagte ich mir, wenn schon denn schon, lese ich die Übersetzungen von Friedhelm Rathjen und Matthias Jendis, Kapitel für Kapitel. Gekommen bin ich bei Rathjen bis zum Kapitel XVI. Jendis hinkt hinterher Kapitel 8.                                Januar 2015


 


Eine Adaption kann niemals mit dem Original konkurrieren. Jedes Kapitel für sich ist ein Genuss zu lesen. Eine Graphic Novel ist eine individuelle Wahrnehmung der Geschichte, kurz und knapp spiegelt sie meine Interpretation wieder. Comics und Filme über Moby Dick gibt es einige, also warum es nochmals versuchen. Meine Idee verbindet Textseite mit nur einer gegenüber liegenden Bildseite, was eher einem Bilderbuch entspricht als Comicseiten mit mehreren Panels. Einen Comic lesen ähnelt einem Film, die Bilderfolgen erzählen die Geschichte und im Kopf entsteht der eigene Film. Meine Idee (sie kann sich im weiteren Entstehungsprozess ändern) basiert darauf, dass sich das Kopfkino durch Text und abstrakte Bildfolgen entwickeln. Allerdings schleichen sich mehr und mehr reale Bilder ein. Die handelnden Personen, die Protagonisten wollen Gesicht zeigen. Anregung zur Abstraktion gibt mir William Turner und seine grandiosen Bildern vom Meer, von Schiffen, von Reisen und Ereignissen. Ich kann mich gar nicht satt sehen, so faszinieren sie mich und die Sehnsucht sie in der Tate Gallery im Original zu sehen wird stärker. Doch zunächst, oh Graus, muss der InnereSchweinehund überwunden werden, dieser faule, träge Genosse, blockiert mich wo er kann. Eine List, so dachte ich, wäre wenn ich sehr teure Softpastele kaufe. Da wird das Gewissen, sie auch anzuwenden, dem InnerenSchweinehund Paroli bieten. Ein Kampf, der gewonnen werden will. Nächster Clou, ein kleines Skizzenbuch (ich habe sagenhaft viele, jungfräulich ruhen sie zusammen in den Schubladen oder Kisten) ermöglicht ein sehr schnelles abstraktes Arbeiten. Ehe der InnereSchweinehund aus seiner Trägheit erwacht, bin ich schon mit der Seite fertig. Doch zuvor gehört die Aufmerksamkeit dem Inhalt der Texte. Sonderbarerweise werde ich dabei nicht so gestört, denn Schreiben kann ich auch im Liegen auf der Couch und das liebt mein InnererSchweinehund.


 


Moby Dick von Herman Melville Adaption Barbara Dohrn



 
1. Skizzenbuch Papier braun 35 x 23 cm Softpastel, Seite 1-10 ( Januar - Februar 2015 )




 Seite 1